Typische Holzmerkmale

Jedes Holz hat seinen Ursprung - vom einjährigen bis zum jahrhunderte alten Baum. Die älteste Lärche Deutschlands steht und wächst seit über 250 Jahren. Sie überstand damit Kriege, Katastrophen und weltverändernde Ereignisse. Natürlich wird diese Lärche nicht verarbeitet – dennoch bilden Bäume, welche die Erfindung des Automobils erlebt haben, den Ursprung für den heute verarbeiteten Rohstoff Holz. Daher müssen wir schätzen und verstehen wie wertvoll, der für uns selbstverständliche Rohstoff Holz ist. Er entspringt keiner Fabrik sondern wird von der Natur geformt und erhält dadurch wunderschöne Merkmale, die das Holz – wie auch uns Menschen – einzigartig machen. Wir laden Dich ein mehr über Holz und seine Fassetten zu lernen.

Holzmerkmale Äste und Risse

Äste

Es beginnt mit einem kleinen Samen welcher über Jahrzehnte gedeiht und die Wälder mit seiner Kroner schmückt. In dieser Zeit muss der Baum viele Umwelteinflüsse überstehen – dies zeichnet den Baum. Diese Geschichte ist im Holz niedergeschrieben und äußert sich in charakteristischen Aststellen. Einseitig fest verwachsene Äste stellen keinen Mangel dar, sondern geben die Historie des ursprünglichen Baums wieder. Bei heimischen Nadelhölzern gehören Äste zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes. Die meisten tropischen Harthölzer sind eher astarm. 

Trockenrisse im Holz

Damit der Baum unseren Wälder ein Dach und Lebensraum spenden kann muss er reichlich mit dem Lebenselixier Wasser versorgten werden. Dieses speichert der Baum in seinen Zellen ein und muss bei der Verarbeitung durch Trockenprozesse entzogen werden. Hierbei können sich so genannte Trockenrisse bilden welche, durch die natürlichen Eigenschaften des Holzes, nicht verhindert werden können. Sie sind daher kein Zeichen für schlechte Qualität oder Beschädigung.

Harz und Harzgallen

Das Harz in Hölzern sichert, während des Wachstums, das Überleben des Baumes. Bei Fraß oder Bruch schließt der Baum seine „Wunden“ damit, wie mit einem Verband. Das Lärchenholz hat beispielsweise einen sehr hohen Harzanteil, was ein Zeichen für die hohe Qualität und Lebensdauer des Holzes ist. Das Harz ist somit natürlicher Bestandteil von Hölzern, welches die Qualität und Lebensdauer nicht beeinflusst. Besonders bei warmen Temperaturen kann Harz austreten. Dieser Vorgang kann nicht verhindert werden, jedoch kann das austretende Harz mit einem Holzstück einfach entfernt werden.

Markröhre

Holzmerkmale MarkröhreDer Ursprung jedes Baumes ist ein kleiner Trieb der über Jahre heranwächst. Er verändert sein Erscheinungsbild und wird größer und stärker. Dennoch behält der Baum, im Kern seines Stamms, die sogenannte Markröhre. Diese besteht aus abgestorbenen Zellen aus den ersten Jahren seines Daseins. Diese Markröhre kommt dann zum Vorschein wenn das gefertigte Brett aus der Mitte des Stamms geschnitten wird. Sie kommt in jedem Baum vor und zeigt den Anfang seines Lebens.

Kern- und Splintholz

Liegt der Stamm eines Baumes frisch gefällt im Wald erkennt man den deutlichen Unterschied vom Kern- zum Splintholz. Der Unterschied der beiden Holzanteile ist neben der Farbe auch durch ihre Funktion zu unterscheiden. Das Splintholz ist der aktive Teil des Holzes und versorgt den Baum mit  wichtigen Nährstoffen und Wasser. Dieser Bereich verläuft langsam in den Kernholzbereich. Dieser Bereich liegt weiter in der Stammmitte und dient der Stabilisierung des Baumes. Durch die Eigenschaften des Splintholzes kann es vorkommen, dass sich Schimmelsporen, welche in der Luft enthalten sind, dort absetzen. Dieser natürliche Prozess tritt vermehrt in den kühlen Jahreszeiten auf. Der Schimmel beeinflusst die Qualität des Holzes nicht und gehört zur natürlichen Oberflächenverwandlung.

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